Die Genossenschaft mit Spareinrichtung

Mit Käse & Wein Veranstaltungsetage eingeweiht

Die alljährlichen Herbsttreffen der gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 fanden am 26. und 27. November statt, diesmal im Plögerschen Gasthof. Die beiden Zusammenkünfte waren die ersten Veranstaltungen an dieser Adresse. Das Interesse war groß, die Zustimmung ebenso.

An beiden Abenden waren die künftigen Veranstaltungsräume des Plögerschen Gasthofes gut besucht. Mehr als vierzig gewählte Vertreter versammelten sich am Montag, ebenso viele am Dienstagabend.

Käse & Wein – der Titel der Ver­anstaltung, lässt einen genießeri­schen Abend vermuten, vielleicht noch mit stimmungsvoller Musik im Hintergrund und künstlerischen Einlagen auf einer Bühne. Aber nein: Käse & Wein ist eine Ver­sammlung der Wählervertreter der PWG 1956, bei der jeweils zum Jahresende der Vorstand Bericht er­stattet: Was ist passiert in den letzten Monaten, was steht bevor? Ne­benbei und nach dem Verhallen der Berichte des Vorstandes und den Dialogen, die sich den Vorträgen anschließen, gibt es Käse, Salzgebäck, Trauben und Wein.

Mit den beiden Abenden eröffnete die 1956 auch die Veranstaltungs­etage im Plögerschen Gasthof. Da die Räume noch nicht zu hundert Prozent fertig sind, waren es nicht wirkliche Eröffnungen, sondern Vor-Eröffnungen, eine Art gehobener Baustellenbesuch. Im Unter­schied zu früheren Begehungen brauchte es aber diesmal nicht mehr allzu viel Fantasie, um sich die spätere Anmutung und Ausstrahlung der Räume vorstellen können.

Montag: Waschbären-Alarm

Am ersten Abend versammelten sich die Vertreter aus der Innenstadt und Potsdam West. Während des Vortrages des Vorstandes waren ei­nige akustische und technische Pro­bleme zu bewältigen. Nicht alle konnten anfangs alles gleich gut hö­ren. Trotzdem folgten die Anwesen­den sehr aufmerksam den Ausfüh­rungen von Vorstandsmitglied Matthias Pludra. Freundlichen Bei­fall gab es auch für Roman Poosch, der sich den Anwesenden als neues technisches Vorstandsmitglied vor­stellte. Nach den Wortbeiträgen des Vorstandes gab es Fragen, unter an­derem zur Grünpflege, zur Durchführung von Siedlungs- oder auch Straßenfesten und zur anstrengenden Nachbarschaft mit Waschbären. Nach dem Ende des allgemeinen Teils nutzten die meisten Gäste die Gelegenheit, miteinander und mit den Mitarbeitenden der Genos­senschaft ins Gespräch zu kommen. Dass es dabei nicht nur um die Hausreinigung oder Nachbarschaftskram ging, war Absicht und gehört zum Programm dieser Art von Veranstaltungen.

Dienstag: Altwerden bei der 1956

Am darauffolgenden Abend das Gleiche in Grün: Wieder großer Andrang, wieder großes Staunen über die Lokalität. Diesmal waren die Vertreter aus den Wohngebieten Stern, Waldstadt, Schlaatz und Drewitz geladen. Angesichts der Erfahrungen des Vorabends waren Licht- und Tontechnik optimaler besser und eingestellt, sodass die Vorträge der Vorstandsmitglieder ohne akustische Hemmnisse über die Bühne gehen konnten.

Auch an diesem Abend schlossen sich Fragen aus dem Auditorium an. Diesmal ging es unter anderem um das Älterwerden bei der 1956. Matthias Pludra legte dar, dass Verwaltung und Vorstand diesem Thema seit Jahrzehnten ihre Aufmerksamkeit widmen. So würde bei jeder Sanierung bedacht, inwieweit bei Bedarf und soweit technisch möglich, Schwellen oder Barrieren zu beseitigen sind, um eine bessere Erreichbarkeit und Benutzbarkeit der Wohnungen zu ermöglichen. Im Ergebnis seien etwa die Hälfte der Wohnungen der Genossenschaft schwellenfrei, mindestens aber schwellenarm, die Erreichbarkeit über Aufzüge gewährleistet. Es sei aber weder wirtschaftlich noch technisch möglich, an jedes Haus einen Aufzug anzubauen. So würden zum einen die Nutzungsgebühren erheblich steigen, mehr als drei Euro je Quadratmeter wären dabei keine Seltenheit. Zum anderen würde dadurch das Unternehmen PWG 1956 über Gebühr finanziell beansprucht. Schlussendlich wirkten sich Aufzüge auf die Betriebskosten aus, im Durchschnitt mit bis zu zwei Euro pro Quadratmeter.

Diskutiert wurde eine Tauschbörse zwischen Mitgliedern, die sich innerhalb des Bestandes wohnlich verändern wollen. So könnten ältere Mitglieder in Wohnungen ziehen, die hinsichtlich Größe und Beschaffenheit besser für sie geeignet sind. Keine neue Idee, aber eine, bei der es sich lohnen könnte, sie auch in der 1956 zu etablieren. Es wird sich zeigen, wie sich das entwickelt.

Appell des Vorstandes

An beiden Abenden warb der Vorstand um Mitarbeit im Wahlvorstand. Diesen zu bilden, sei notwendig, um die Wahl von Vertretern und Ersatzvertretern im kommenden Jahr vorzubereiten. Für die Wahl sowie für einen gesetzlich und satzungsmäßig korrekten Ablauf bedarf es der Aufsicht und der Führung durch eben diesen Wahlvorstand. Wie Matthias Pludra informierte, hätten die ersten Mitglieder ihr Interesse geäußert. Weitere seien willkommen.

Gewinn an Demokratie

Anders als bisher informiert die Genossenschaft über die herbstliche Vertreterzusammenkunft. Zum einen berichten wir in dieser Ausgabe der Mitgliederinformation ausführlich über die beiden Käse- und Wein-Abende: Die Vorstellung des neuen Vorstandsmitgliedes Roman Poosch finden unsere Leser auf den Seiten 4 und 5, die Inhalte der Berichte des Vorstandes finden Sie auf den Seiten 8 und 9.

Auch während der Veranstaltungen hatten Interessierte die Möglichkeit, das Geschehen über den Instagram-Kanal der 1956 in Echtzeit zu verfolgen. So wurden die wichtigsten Informationen sofort einem größeren Publikum zugänglich gemacht, hinzu kamen Statements der anwesenden Vertreter und Mitarbeiter der Genossenschaft. Am ersten Abend waren es bis zu 179 Internet-Nutzer, die das Geschehen verfolgten, am zweiten Abend bis zu 143 Beobachter.

Die Veröffentlichung in der Zeitung wie im Internet hat das Ziel, transparenter mit den wichtigen Ereignissen im Leben der Genossenschaft umzugehen. Die herbstlichen Treffen der gewählten Vertreter sind wichtige Ecksteine der genossenschaftlichen Demokratie. Deshalb sollten die Inhalte der Treffen allen Mitgliedern zugänglich sein.

 

Fotografen: Frenkelson Werbeagentur